Klaus Dyckerhoff-Preis für Architektur

Klaus Dyckerhoff-Preis für Architektur

Lang lebe der Beton!

Nur selten erscheint der Begriff „Graue Energie“ so unmittelbar evident wie bei Betongebäuden. Die Ökobilanz von Bauwerken wird entscheidend dadurch bestimmt, wie lange sie bestehen und genutzt werden. 

Das Projekt Lang lebe der Beton! der Dyckerhoff-Stiftung möchte innovative Ansätze der Bauerhaltung an der Schnittstelle von experimenteller Erprobung, Wissenschaft und Forschung und praktischer Anwendung auszeichnen, bekannt machen und dadurch die gesellschaftliche Akzeptanz für den Baustoff Beton und seine möglichst nachhaltige Nutzung fördern. 

Zu diesem Zweck verleiht die Dyckerhoff-Stiftung in regelmäßigen Abständen den Klaus Dyckerhoff-Preis für Architektur. 

KLAUS DYCKERHOFF-PREIS FÜR ARCHITEKTUR

Preisträger 2024

Die Volksschwimmhalle Lankow in Schwerin ist die erste Gewinnerin des Preises Lang lebe der Beton!. Das ehemalige DDR-Schwimmbad von 1976 wurde nicht mehr genutzt und stand kurz vor dem Aus. Gerettet wurde das denkmalgeschützte Gebäude mit der markanten Deckenkonstruktion in letzter Minute – durch ein kluges und originelles Konzept, das der Architekt und Investor Ulrich Bunnemann entwickelte: Heute befinden sich darin sechzehn Wohnungen, ein kleines Schwimmbecken für Reha-Sport und Kinderschwimmkurse, sowie eine Arztpraxis. Insbesondere diese gemischte Nutzung fand die Jury vorbildhaft.

KLAUS DYCKERHOFF-PREIS FÜR ARCHITEKTUR

Anerkennung

Die Nikolaus Cusanus Akademie in Brixen / Südtirol ist ein Begegnungszentrum der katholischen Kirche, das auch Laien offensteht. Der von Othmar Barth in den Jahren 1960-1962 erbaute Betonbau wurde zurückhaltend erneuert, ergänzt und den neuen Bedürfnissen angepasst. Dabei haben die ebenfalls in Brixen ansässigen MoDus Architects die Sanierung und Erweiterung mit großer Wertschätzung gegenüber der Nachkriegs-Ikone durchgeführt. Der ursprüngliche Charakter des Gebäudes blieb erhalten, nur die Ergänzungen sind erkennbar aus unserer Zeit.

KLAUS DYCKERHOFF-PREIS FÜR ARCHITEKTUR

Kriterien und Verfahren

Mit dem Klaus Dyckerhoff-Preis für Architektur können Bauprojekte – bzw. als deren Repräsentanten die jeweiligen Bauherr(inn)en, Besitzer(innen) und Architekt(inn)en – zur Revitalisierung, Umnutzung oder Neunutzung von Betongebäuden ausgezeichnet werden.

Die Auszeichnung erfolgt ausschließlich nach Nominierung durch einen fachlichen Beirat, der vom Kuratorium der Stiftung berufen wird. Fremdnominierungen oder Selbstbewerbungen sind nicht möglich. 

Auszeichnungswürdig sind Projekte/Bauten, die u.a. die folgenden Kriterien in hervorragender Weise erfüllen.

  • Originalität der Umnutzung
  • Typologische Innovation
  • Konstruktiv-technische Innovation
  • Gestalterische Qualität
 
Die Auszeichnung erfolgt nicht über ein Preisgeld, sondern ausschließlich durch die Nennung der Ausgezeichneten an hervorragender, öffentlichkeitswirksamer Stelle (und nach Möglichkeit Publikation in einem renommierten Fachmedium), die eine erhebliche Steigerung des Renommees der Ausgezeichneten zum Ziel hat.