Die Zusammensetzung von Betonen und Zementen wird derzeit über Röntgen-Verfahren bestimmt. Dieses Verfahren stößt mehr und mehr an seine Grenzen, da im Zuge der Dekarbonisierung der Zement-Industrie zunehmend Stoffe zur Absenkung des Klinkeranteils in Zementen verwendet werden, die in der Röntgenanalyse nur sehr diffuse Beugungsmuster erzeugen und daher schwer zu identifizieren sind (z.B. calcinierte Tone oder Recyclingmehle).
Als Alternative zum Röntgen bietet sich die Nahfeld-Infrarotspektroskopie (NIRS) an, deren grundsätzliche Eignung zur Untersuchung silikatischer Stoffe des Bauwesens wurde durch verschiedene Veröffentlichungen bereits punktuell nachgewiesen, aber nie systematisch und übergreifend untersucht wurde.
Am VDZ soll die Eignung der NIR nun anhand von repräsentativen Referenzmaterialien untersucht werden. Gegenwärtig wird dort eine Datenbank solcher Referenzzemente aufgebaut. Im Zentrum des bei der Stiftung beantragten und jetzt vom Kuratorium bewilligten Projekts stehen vor allem Mehle, die aus recyceltem Beton gewonnen werden und mit weiteren Zement-Bestandteilen, wie etwa calcinierten Tonen oder Hüttensanden, vermischt werden.
Ziel des Projekts ist es , die Eignung der NIRS für die Analyse von modifizierten Recyclingmehlen nachzuweisen. Hierzu sollen entsprechende Referenzzemente zunächst hergestellt und dann analysiert werden.