Um die CO2-Bilanz von Zement und Beton grundlegend zu verbessern, müssen neue Betone entwickelt werden. Diese müssen natürlich z.B. hinsichtlich Belastbarkeit und Dauerhaftigkeit die bisherigen Vorgaben erfüllen. Im Blickpunkt eines neuen Forschungsvorhabens am VDZ soll nun untersucht werden, wie die Frostbeständigkeit der neuen Betone gewährleistet werden kann.
Die Reduktion der CO2-Emissionen von Zementen ist eng damit verknüpft, die Anteile von Portlandzementklinker zu senken und durch andere, regional verfügbare Inhaltsstoffe zu ersetzen. In Deutschland sind dies aktuell vor allem Hüttensand, Steinkohlenflugasche und Kalkstein. Die Mengen an Hüttensand und Steinkohlenflugasche werden in den nächsten Jahren deutlich abnehmen, so dass vor allem der Zusatz von Kalkstein näherer Untersuchungen bedarf.
Zemente der Klassen CEM II/C (mit einem Klinkeranteil von unter 65%), und CEM VI (mit einem Klinkeranteil von unter 50%) dürfen einen Kalksteinanteil von bis zu 20% aufweisen. Mehrere Forschungsvorhaben des VDZ beschäftigen sich derzeit bereits mit den Dauerhaftigkeit dieser Zemente. Hier rückt insbesondere die Robustheit gegenüber Frost und Frost-TauWechseln in den Vordergrund, die für diese Klassen noch nicht eindeutig nachgewiesen werden konnte.
Das von der Dyckerhoff-Stiftung geförderte Forschungsvorhabens wird untersuchen, inwiefern der Wasserzementwert angepasst werden kann/muss, um die heute geforderten Prüfbedingungen zur Frostsicherheit zu erfüllen. Benötigt wird eine umfangreiche Datenbasis zum Verhalten der Betone in Frostprüfungen
Zudem soll eruiert werden, ob ein beschleunigtes Prüfverfahren bereits die Frostsicherheit von Betonen vorhersagen kann. Das bisherige Würfelprüfverfahren sieht eine Prüfdauer von 100 Tagen mit je einem Frost-Tau-Wechsel pro Tag vor. Untersucht werden soll, ob eine verkürzte Prüfdauer von 50 Tagen mit je zwei Frost-Tau-Wechseln pro Tag die gleichen Ergebnisse liefert und somit die Zulassungsverfahren beschleunigen kann.